Freitag, 29. März 2024 - 07:50 Uhr

21. Burgfest 1. und 2. September 2018

Anno 1333 – Agnes von Askanien kehrt von der Falkenjagd zurück

Von Günter Schröder, Apenburg

Agnes von Askanien / Braunschweig

Das Thema des diesjährigen Burgfestes ist der Situation der Begründerin der Alten Mark (Altmark) im Jahre 1333 gewidmet. Den Anstoß gab auch eine Münze, der Denar, der Agnes von Askanien, auf einem Pferd sitzend, mit einem Falken auf dem Arm zeigt.

Als Agnes im Jahre 1333 von der Falkenjagd zurück kommt, wirkt sie trotz reichlicher Beute bedrückt und traurig. Ihr Gatte Otto von Braunschweig erkundigt sich nach dem Grund für ihre Trübnis. Agnes beschäftigt der Gedanke, wie es der geliebten Alten Mark und auch den Besitzungen, die sie von ihrem ersten Mann Waldemar, dem Großen, als Witwenbesitz (Wittum) nach dessen Tod im Jahre 1319 erhalten hatte. Otto versucht sie zu beruhigen und verweist auf die vielen Schwierigkeiten, die sie seit dem Jahre 1319 gemeinsam überwunden haben. Sie wollen sich rückblickend daran erinnern.

Rudolph von Sachsen

Sofort nach dem Tod des großen Waldemar erschien Rudolf von Sachsen, der älteste Askanier, bei Agnes um ihr mitzuteilen, dass der elfjährige Knabe Heinrich, das Kind als neuer Markgraf bestimmt worden sei. Er, Rudolf, sei als Vormund für den Knaben eingesetzt worden. Damit machte Rudolf zugleich Ansprüche auf das Wittum der Agnes geltend. Er spielte sich als Herrscher auf und gewährte u.a. den Städten Privilegien, um seine Position zu festigen. Agnes weist die Ansprüche Rudolfs energisch zurück.

Ebenfalls im Jahre 1319 nutzte Heinrich der Löwe, Fürst von Mecklenburg, die Gelegenheit und besetzte mit seinen Rittern die Priegnitz und Uckermark, Teile der Mark Brandenburg. Er hatte sich bereits vorher mit Waldemar um das Land Stargard gestritten. Heinrich erschien bei Agnes, um ihr die neue Situation triumphierend mitzuteilen. Agnes empörte sich über die Dreistigkeit des Mecklenburgers, verwies ihn des Landes und drohte, ihn mit den eigenen Rittern zu verjagen.

Ludwig der Bayer

Am 4. Mai des Jahres 1323 kam es zu einer Begegnung mit Ludwig von Bayern, römisch-deutscher König. Er hatte seinen Sohn Ludwig als Markgraf der Kurmark Brandenburg eingesetzt, um damit seine Position bei der Wahl zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zu sichern. Ludwig, der Brandenburger, war noch jung an Jahren und hatte die erste Aufgabe, seinen Machbereich in der Mark Brandenburg zu sichern und zu ordnen. Der Bayer drang darauf, Teile des umfangreichen Wittums der Agnes dem Besitz der Wittelsbacher einzuverleiben. Schließlich einigte er sich mit Agnes in der Weise, dass sie die Alte Mark behalten sollte. Nach ihrem möglichen Ableben sollte ihr Gatte Otto von Braunschweig diesen Besitz behalten. Es ist zu bemerken, dass Ludwig sich nicht an diese Vereinbarung hielt. Als Agnes im Jahre am 27. November 1334 starb, wurde sie im Dom St. Blasii zu Braunschweig beigesetzt. Danach kam es zum Streit und später zum Krieg um die Alte Mark zwischen Ludwig von Bayern und Otto von Braunschweig. In der Schlacht Ende September 1343 in der Gardelegener Heide errang Ludwig den Sieg. Im Verlauf der Kämpfe wurden Apenburg und das Kloster Dambeck durch Feuer zerstört. Ludwig gewährte daraufhin dem Städtchen Apenburg weitestgehende Abgabenfreiheit auf sieben Jahre.

In unserem Bühnenstück zum 21. Burgfest sind Agnes und Otto erst einmal beruhigt und glauben, dass ihr Besitz gesichert sei.

Aus Anlass der Falkenjagd überreicht der Münzer von Apenburg an Agnes von Askanien eine Münze, die sie hoch zu Ross bei der Falkenjagd zeigt.

Der Sprecher wünscht den Besuchern noch ein angenehmes Burgfest und verspricht für das Jahr 2019 ein neues mittelalterliches Theaterspiel.

Text: Günter Schröder, Bilder: Internet/Wikipedia 4, Schröder 1

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