Die Feldsteinkirche von Gagel

 

Von Volkmar Hohmeyer im Juni 2011

Gagel.Als Entstehungszeit der Kirche ist nach der Behandlung des Feldsteinmauerwerkes vor allem am Chor und Schiff der Anfang des 13. Jahrhunderts
anzunehmen. 1517 neue Weihe durch den Suffragahnbischof Christopf von Verden. Umgeben wird die Kirche von einem Friedhof mit einer Backsteinmauer,
die auf einem Feldsteinsockel steht.
Die Kirche besteht aus Feldsteinmauerwerk, der Turm hat die Breite des Schiffes, ein rechteckiges Schiff und einem abgesetzten, fast quadratischen Chor
mit geradem Schuss. An seinen östlichen Ecken befinden sich zwei Stützpfeiler aus Backstein, die im Jahre 1896 errichtet wurden. Eine segmentbogige
Öffnung in spitzbogiger Nische im Westportal bildet heute den Eingang zur Kirche. Zum Schiff führt eine Rundbogentür mit altem Feldsteingewände.

Das Schiff und der Chor werde durch einen großen runden Triumphbogen verbunden. Dort befindet sich noch ein sehr gut erhaltener schöner alter Opferstock
aus dem Anfang des 16. Jahrh.

1896 wurde die Orgelempore verbreitert und das Gestühl erneuert. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1896, von Orbelbauer Voigt aus Stendal.

Wir finden in der Kirche Balkendecken und Backsteinfußböden vor. Die Fenster besaßen ursprünglich alle Bundverglasung, davon sind heute nur noch
zwei Fenster im Chor erhalten.

Der Altaraufsatz mit einem Ölgemälde, Kruzifix genannt, stammt aus dem Jahre 1898. In der Nordostecke des Schiffes sehen wir die Kanzel, sie ist
1706 an Stelle eines Nebenaltars errichtet worden.

Das Glockengeschoß des Turmes ist aus Backstein gemauert, früher bestand es aus Fachwerk. Im Jahre 1892 wurde das FAchwerkteil abgetragen und durch einen massiven Aufbau aus Backstein ersetzt. Die sich darauf befundene Turmspitze wurde im Sommer 1988 aus baulichen Gründen abgenommen.
Im Glockenstuhl befinden sich zwei Bronzeglocken, die Größere stammt aus dem Jahr 1516. Die Inschrift besteht aus gotischen Minuskeln, gegossen wurde die Glocke von Clawes Backmester aus Magdeburg. Die kelinere Bronzeglocke trägt die Inschrift: " Neuerstanden für Deutschlads Wehr, geopfert für Gottes Ehr" und stammt aus dem Jahr 1933 (Schilling-Apolda).
Die Dächer sind mit Biberschwänzen gedeckt.

Vor der Kirche steht ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen und Vermissten des ersten und zweiten Weltkrieges.

Der große Findling wurde zum Andenken an die "Goldene Hochzeit" Kaiser Wilhelm I. am 11 Juni 1879 aufgestellt.

Der gesamte Komplex ist eingefriedet und sehr gepflegt.


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