Die Feldsteinkirche von Bombeck

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Von Paul Meitz, Binde im Mai 1997
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Das Innere der Bombecker Feldsteinkirche überrascht jeden Besucher



Augen wandern über Fresken, Schnitzaltar, Kanzel


Bombeck. Die Feldsteinjirche von Bombeck, ein für den altmärlischen Teil der Diözese Verden typischer, rechteckiger Bau mit halbkreisförmigen Abschluß, entstand wohl erst Anfang des 15. Jahrhunderts. Durch diese recht späte Bauzeit bekam sie auch keinen wehrhaften Turm. Der in der Zwischenzeit als neuer Baustoff aufkommende Backstein erleichterte aber den Bau der Portale und Fensterbrüstungen.
Geweiht wurde die fertiggestellte Kirche dem Märtyrer und Heiligen Lorenz Laurentius. Nach einer im vierten Jahrhundert entstandenen Legende soll Laurentius, der Diakon des Papstes Sixtus II, zur Zeit der Christenverfolgung durch den römischen Kaiser Valerian im Jahre 258 in Rom als Märtyrer auf einem Rost verbrannt worden sein.
Im Jahre 1480 bekam die Kirche ihre spätgotische Fresken-Ausmahlung. Übertüncht und in Vergessenheit geraten, wurden die Fresken erst im Jahre 1946 wiederentdeckt und freigelegt. An den beiden Länngstseiten der Kirche zeigen die Fresken neben den Aposteln verschiedene Passionsszenen, die bei der Freilegung und Restaurierung zum Teil ergänzt wurden. Im originalen Zustand sind dagegen die Fresken im östlichen Halbrund. Hier entdeckt man neben anderen Motiven auch die 14 Nothelfer.
Mit der Ausmahlung bekam die Kirche auch ihren sehenswerten Schnitzaltar. Sein Mittelschrein ist zweiteilig und zeigt in der oberen Hälfte eine Kreuzigungsgruppe zwischen Martin und Laurentius, dem Schutzpatron der Kirche. In der unteren Hälfte ist die Mondsichelmadonna als Mittelfigur, flankiert von Katharina und Barbara. In den Flügeln in zwei Reihen übereinander, befinden sich die zwölf Apostel. Mondsichelmadonna in vielerlei Varianten ist in den spätgotischen Schnitzaltären der Altmark recht häufig anzutreffen.
Der Apostel Johannes nennt sie namenlos ein Weib, mit der Sonne bekleidet und den Mond unter ihren Füßen.

Kanzel 1585 von den Knesebeck gestiftet

Eine prachtvolle hölzerne Kanzel, von der Familie von dem Knesebeck im Jahre 1585 der Kirche gestiftet, vervollständigt das sehenswerte Kircheninnere. Die Felder des Kanzelkorbes und der Treppenbrüstung zeigen qualitätsvolle Malereien mit alt- und neutestamentlichen Motiven.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.

Kirchenführungen bitte anmelden bei: Hartmut Lüders-Tel.:039038 oder Erich Tegge-Tel.:039038-273


Diese Seiten wurden von mir im Januar 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

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