Preußen wird geboren

Als Schwiesau seinen 400. Geburtstag hätte feiern können, es wird das sicher nicht getan haben, wie es vorher und nachher auch nicht seine Geburtstage gezählt und die runden gefeiert hat, entsteht aus dem Kurfürstentum Brandenburg das Königreich Preußen. Nach jahrelangen diplomatischen Verhandlungen erwirbt Kurfürst Friedrich III. der Sohn des Großen Kurfürsten, ohne kriegerische Auseinandersetzng den Königstitel für sich und das Haus Hohenzollern. In Königsberg, im fernen Ostpreußen, feiert er am 18. Januar 1701 seine Krönung.

Und das hat auch für die Schwiesauer, wie für alle Brandenburger, Folgen. Sie werden von korrekten königlich-preußischen Beamten regiert. Der Klötzer Wald wird königlicher Forst. Kloster Neuendorf wird königlich-preußisches Amt. Nicht über Nacht, aber nach und nach werden aus Altmärkern Preußen, und sie sind stolz darauf, zum Stammland Preußens zu gehören. Sie werden in Zukunft treu ihrem König dienen und auch oft genug gezwungen sein, es mit ihrem Blut zu tun.

1713 wird Friedrich Wilhelm I. König in Preußen. Er baut die königlich-preußische Armee auf und geht als Soldatenkönig in die Geschichte ein. Er hat einen Vorliebe für lange Kerls, die er auch in der Altmark, einen Teil davon nennt er einer Anekdote zufolge den Hans-Jochen-Winkel, auf nicht sehr feine Art werben läßt. 50 lange Kerls erhält er vom Zaren, dem er aus Dankbarkeit dafür das legendäre Bernsteinzimmer schenkt. Er erklärt Deutsch zur Amtssprache. 1714 schafft er die Hexenprozesse ab. 1717 führt er die allgemeine Schulpflicht ein, die ab 1763 vom 5. bis zum 13. Lebensjahr besteht.

 

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