Die Feldsteinkirche von Packebusch

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Von Paul Meitz, Binde im Juli 2000
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Umbau veränderte das Gesicht der Packebuscher Dorfkirche

Eindrucksvolle Holzdecke - Ein Meisterwerk der Zimmerleute


Packebusch. Nur der mächtige, aus Feldsteinen erbaute Querturm, dessen gekuppelte spitzbogige Schallöffnungen erst nachträglich entstanden, erinnert noch heute an die einst hier im 13. Jahrhundert errichtete Wehrkirche.
Vor hundert Jahren wurde sie umbebaut und bekam dabei ein völlig neues Gesicht. Der Haupteingang im Schiff wurde zugemauert. Ein neuer Eingang entstand im Turm und nahm diesem dadurch seine einstige Wehrhaftigkeit.

Aufschwung hinterließ bis heute seine Spuren

Auch die Fenster wurden stark vergrößert, denn man brauchte mehr Licht. Durch die Entstehung der allgemeinen Volksschulen im 18. Jahrhundert war das Lesen weit verbreitet. So brauchte man auch die Kirchenlieder nicht mehr auswendig zu lernen, sondern sang sie nach dem inzwischen erschienen Gesangbuch.
Der wirtschaftliche Aufschwung um die Jahrhundertwende ist an der Packebuscher Dorfkirche noch heute sichtbar. Betritt man die Kirche durch einen Turmraum, so fällt der Blick unweigerlich auf die das Kirchenschiff überspannende Kastendecke. Ein Meisterwerk der Zimmerleute.

Taufengel hängt im Turm-Eingangsraum

Durch den Triumphbogen wandert der Blick in die Apsis. Gleitet an den Fenstern aufwärts zur Glasmalerei im oberen Bereich, und bleibt überrascht unter der Kuppel, die von sternförmig angeordneten Balken getragen wird, hängen. Ein einmaliger Anblick, der so recht den Ausbildungsstand der Zimmerleute um die Jahrhundertwende widerspiegelt.
Der reich verzierte Taufstein kommt in das Blickfeld. Ob aus Stein oder Metallguss ist schwer zu sagen. Eine Klopfprobe löst das Rätsel. Der Taufstein ist aus Metall. Er ersetzt seit hundert Jahren den Taufengel, der noch heute, leider recht stark beschädigt, im Eingangsraum des Turmes hängt.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.

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Diese Seiten wurden von mir im Juni 2008 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

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