Seite -0-/-1-/-2-/-3-/-4-/
-5-/-6-/ -7-/-8-/
-9-/-10-/-11-/-12-/
-13-/-14-/-15-/
-16-/
--- 0 ---
Chronik der Kirchengeschichte von Klein Gartz
anläßlich der 700 - Jahrfeier
vom 9. bis 17. Juni 1990
erstellt von Herrn Gerhard Schulz
Bremen und
vorgetragen von Herrn Pastor Seifert,
Groß Chüden
Von der Kirche in Klein Gartz gibt es folgende Darstellung ( ):
Klein Gartz, Bezirk Magdeburg, Landkreis Salzwedel
Dorfkirche, Feldsteinbau Anfang des 13. Jahrhundert, Schiff und eingezogener Rck. Chor,
flachgedeckt. Die Fenster verändert, das abgetrennte Portal mit ausgebildeter Kämperzone, die
äußere Archivolte in Backstein, schmale Chorpforte. Der quadratische Turm später vorgesetzt,
vielleicht erst 19. Jahrhundert, mit Fachwerkaufsatz und spitzem Helm.
Hölzerner Kanzelaltar mit seitlichen Durchgängen Anfang des 18. Jahrh., der reich geschnitzte
Kanzelkorb von korinthischen Säulen flankiert, darunter Gemälde des Abendmahls.
Wenn der Feldsteinbau (Steine etwa 75 cm stark) aus dem Anfang des 13. Jahrh., stammt, muß das
Dorf um diese Zeit, also kurz nach 1200 schon bestanden haben. Die in den unsicheren Zeiten des
Mittelalters errichtete Wehrkiche*, in deren inneres Dunkel kaum Tageslicht einfiel und das nur
durch einige Kerzen erleuchtet wurde, läßt ahnen, in welch düsterer Strenge sich das kirchliche
Leben früher abspielte.
Nicht nur religiösen Zwecken diente die Kirche, auch Anordnungen der Obrigkeit wurden der
Bevölkerung von der Kanzel bekannt gegeben. Über den schmucklosen Altar der Kirche sieht man
noch das Wappen der Knesebecks. 1859 Alfred Cuno Paridam v. Knesebeck das Innere der Kirche
renovieren lassen. Dabei wurde dem Feldsteinturm ein quadratischer Fachwerkaufsatz mit
Ziegelsteinfächern und spitzen Helm aufgesetzt. Der holzgeschitzte Altar stammt vermutlich aus
dem Jahre 1723, da das eingangs erwähnte Gemälde vom Abendmahl nach einem Vermerk auf der
Rückseite des Gemäldes in diesem Jahr von einem Salzwedeler Künstler namens Wegener geschaffen
wurde.
Ein zwischen 1700 und 1710 geschnitzter hölzener Taufengel wurde 1985 restauriert und ziert das
Innere der Kirche. Solche Engel gab es in vielen altmärkischen Kirchen ( ).
Im Turm der Kirche hingen ursprünglich zwei bronzene Glocken. Eine der Glocken wurde 1917 im
ersten Weltkrieg eingeschmolzen und 1922 durch eine stählerne ersetzt. Auch die verbleibene
bronzene Glocke aus dem Jahre 1583 (100jähriger Geburtstag von M. Luther) mußte 1944 nach
Ilsenburg zum Einschmelzen geliefert werden, wurde jedoch 1947 unversehrt feierlich wieder
zurückgeholt.
Die ehemals kleinen offenen runden Fenster der Kirche wurden 1686 verbreitert, so daß mehr Licht
in den Kirchenraum fiel. Die Kirchenvorsteher Jacob Mechow und Peter Stein stifteten ein
Kirchenfenster, in deren Glas ihre Namen mit der Jahreszahl festgehalten sind. Glas war damals
noch sehr teuer.
Die Kirchenakten gehen selten über das 1800 zurück. Eine Urkunde aus dem Jahre 1650 - die
Jahreszahl ist nicht sehr zuverlässig - befaßt sich mit dem Bau eines ersten Küsterhauses, von
dem allerdingst nicht bekannt ist, ob und wo der Bau ausgeführt wurde, denn das spätere massive
alte Schul- und Küsterhaus soll erst 1816 auf dem damals vom Kirchengrundstück abgetrennten
Gelände neben dem Kirchhof errichtet worden sein. (seit den 30er Jahren Baitinger)
weiter.... "Die Observanz"
Diese Seiten stellte mir Frau Damke zur Verfügung, die sie wiederum vom inzwischen verstorbenen Autor Gerhard Schulz erhielt.
Andreas Schwieger, Apenburg im August 2002>