Die alte wehrhafte Feldsteinkirche in Klein-Apenburg

Wahrscheinlich erbaut im 14. Jahrhundert **

Vorderansicht-Nord-West ------ v. 10.11.2001

Eingang-Nordseite v. 10.11.2001

Fotos vom Innenraum und von der Kanzel

Rückseite-Nord-Ost v. 10.11.2001

Rückseite-Süd-Ost v. 10.11.2001

Vorderansicht-Süd-West ------ v. 10.11.2001





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Der alte Schnitzaltarrest - Abschrift aus: Altmärkischer Verein für vaterländische Geschichte zu Salzwedel e.V. 40. Jahresberich von 1913, Seite 62-63 - beschrieben von Dr. W. Stapel:

Unter dem Chor liegt völlig verschmutzt der Altarschrein ohne Flügel. Er ist quadratisch mit einer Seitenlänge von 105 cm. Er ist in drei Längsfelder geteilt. Das Mittelfeld enthält die Fürbitte Mariä. Auf einer Bank sitzt links Maria, die Hände über der Brust gefaltet. Spitzer Schuh. Die Kreuzblumen ihrer Krone sind abgebrochen. Rechts sitzt Jesus, ebenfalls gekrönt, die rechte Hand, von der Zeige- und Mittelfinger abgebrochen sind, erhoben. In der linken hat er eine Kugel.Bekleidet ist er mit Rock und Mantel.Im linken Seitenfelde steht der Apostel Johannes, in der Linken den Kelch mit der Giftschlange, mit der Rechten deutet er auf diese. Im rechten Seitenfelde ein bärtiger Heiliger mit einer unten abgebrochenen Lanze in der Linken, in der Rechten ein Buch (Thomas ?). Der bloße Fuß schaut aus einer langen Falte heraus in der Weise, wie wir es auf Bildern aus der Mitte des 15. Jahrhunderts finden. Alle Figuren haben im Kopfe Löcher, in denen wohl die Heiligenscheine befestigt waren. Die Haare der beiden Seitenfiguren sind wulstig, die Barthaare sind durch flacheRillen bezeichnet. Hervorzuheben ist der schöne weiche Fluß der Linien, in dem aber nicht mehr die Parallele herrscht. Besonders fallen die großen Linien der Mantelsäume bei Maria und Jesus auf, welche im Gegensinne zu einander geschwungen sind. Auf dem Boden biegen die Gewänder wenig und leicht um. Das Gold der Mäntel und des Hintergrundes ist noch kaum Kenntlich unter der festen Staubschicht. Von den Gesichtern ist die Farbe vielfach abgeblättert. Unten im Schrein ein Streifen von spitzbogigem Gitterwerk

Anmerkung von Andreas Schwieger v. 21.11.2001:
Die Bilder vom Altarrest zeigen jetzt einen besseren Zustand, als von W.Stapel 1913 vorgefunden.
Dieses haben wir Herrn Willi Rüter--------------- ---------------
                             * 6.10.1912 - + 16.12.1987
zu verdanken, der den Altar in der 80´ger Jahren zu sich nach Hause in die Bahnhofstr. 28a holte. Bis dahin war er in einem noch schlimmeren Zustand geraten, da seit 1913 nichts zur Erhaltung dieses Kunstwerkes getan wurde - er war durch die Kirchenverwaltung quasi abgeschrieben. Rechtlich ist er Eigentum der Gemeinde Klein-Apenburg bzw. Apenburg.
Für die geplante Heimatstube begann er die mühevolle Restauration, die er unvollendet bis zu seinem Tod fortsetzte. Den durchbrochenen Bogen über den Figuren schnitzte er vollständig nach. Nach vollständiger Restauration soll der Altar nun seinen endgültigen Platz in der neuen Heimatstube zu Apenburg in der Vorderstraße bekommen.
Herr Rüter war auch der Begründer der "Arbeitsgemeinschaft "Alte Burg", die er bis zu seinem Tod auch leitete. Das Foto zeigt Herrn Rüter im Alter von 72 Jahren. Es wurde im Sommer 1985 anläßlich des 30. jährigen Waldbadjubiläums im Waldbad Apenburg aufgenommen, deren Initiator und Mitberünder er ebenfalls war.

--------------- Diese Seite ist Ihm zum ehrenden Andenken gewidmet.---------------

** Hans H.F. Schmidt vermutet in seinem Buch "Zwischen Ohre und Elbe" 
   2. Auflage 1990, Seite 54, die Errichtung erst im 14. Jh. 
   - im Vergleich mit anderen Bauten der Diözese Verden nach Bauart 
   und Standort.

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