Die St. Andreas Kirche von Dähre

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Von Paul Meitz, Binde im April 1998
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Baustile zweier Epochen verschmelzen:halb mittelalterlicher Feldsteinbau, halb gotische Basilika


Der heilige Andreas beschützt die Dährer Dorfkirche



Dähre. Beim Anblick der Dährer Kirche - halb mittelalterlicher Feldsteibau, halb gotische Basilika - stellt sichdie Frage nach dem Warum ganz von selbst. Die Antwort ist schlicht und frei von jedem Mythos. Der Zahn der Zeit,verbunden mit mangelnder Pflege in früheren Jahren, hatte den Anfang des 13. Jahrhunderts als Wehrkirche errichteten Feldsteinbau brüchig werden lassen.
Im Jahre 1903 wurde die baufällig gewordene Kirche, bis auf den Wehrturm und die beiden Seitenwände des Schiffesabgetragen und durch einen Ziegelanbau ergänzt. Zur Ruhe kam die Kirche dadurch aber nicht. In den zwanziger Jahren begann sich der Glockenturm zu senken. Risse entstanden, die sich schnell vergrößerten.

Turm 1939 gesperrt und 1952 abgetragen


Schließlich mußte der Turm im Jahre 1939 ganz gesperrt werden. Da sich eine Restaurierung als nicht durchführbarerwies, wurde aus Sicherheitsgründen der Turm im Jahre 1952 abgetragen. Für den Glockenstuhl
war in der Zwischenzeitneben der Kirche ein Sockel eingerichtet worden.
Betritt man die Kirche durch den Haupteingang, so wird der Blick von den aufwendigen hölzernenEinbauten
des Schiffes angezogen. Die kastenförmig abgestufte Decke wird von mächtigen verzierten Holzbalken getragen.Darunter eine Empore, die sich über drei Wände des Kircheschiffes ausdehnt. Decke, Empore und Gestühl, im dunklen Brauntönengehalten, entstanden beim Ausbau der Kirche im Jahre 1903.
Das Halbdunkel des Chores läßt die bunten, bleiverglasten Fenster besonders gut zur Geltung kommen. Die einzelnen Motive,Bilder aus der Kirchengeschichte, sind deutlich zu erkennen. Den kleinen Schnitzaltar, Anfang des 15. Jahrhundertsentstanden, bemerkt man erst bei eingeschaltetem Licht. Sein Mittelschrein zeigt eine eine vielfigurige Kreuzigungsdarstellung.In den Flügeln befinden sich Reliefs von der Geburt Christi, dem Schweißtuch der heiligen Veronika, der Marienkrönung und derGrablegung.
Seitlich im Chor stehen zwei spätgotische Dreisitze mit geschnitzten Wangen aus dem Jahre 1516. An heutigem Sitzkomforgemessen reines Martergestühl. Die kunstvolle Verarbeitung macht das Sitzen sicher nicht bequemer.
Die überlebensgroße Schnitzfigur, die auf einem Sockel in einer Nische des Chores steht, stellt den heiligen Andreas dar.Schutzpatron der Dährer Kirche, aber auch gleichzeitig Namensgeber für das Andreaskreuz, einem Verkehrszeichen, das vonBahnübergängen bestens bekannt ist. Der Apostel Andreas, ein Bruder des Petrus, wurde nach derÜberlieferung mit diesem beim Fischfang von Jesus berufen. Er starb als Märtyrer in einem schrägliegenden griechischen Kreuz, dem heutigen Andreaskreuz.

Kirchenführungen bitte anmelden bei: Pfarrer Silvio Scholz, Dähre-Friedensstr. 20, (gegenüber der Kirche)Tel.:039031-222

An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unsererKirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einerenormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch dennachfolgenden Generationen erhalten bleiben.Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eineZukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindungbringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben.Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädtenpraktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Wenn Sie mit mir diese Meinung teilen, oder sich auch weiter traditionell dieses Bauwerk erschließen, so lassen Sie sich bitte in der Doppelwirkung einer kleinen Spende als Besucher zählen.

Dieses können Sie tun - in einer Form, wie es nur das Internet bietet - mit Internet-Banking. An Stelle eines Software-Zählers, auf den ich hier bewußt verzichtet habe, zahlen Sie bitte symbolisch Einen Euro auf das Konto der evangelischen Kirchengemeinde zu Dähre ein.
Kontonummer: 40........ BLZ:81055555 Sparkasse Altmark West.
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Vielen Dank

Diese Seiten wurden von mir im Januar 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

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Der Um - und Ausbau der St. Andreas-Kirche 1901-1905 von Dr. Ernst Block

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