Die Feldsteinkirche von Bühne

 

Von Volkmar Hohmeyer im Juni 2011
(zur Vergrößerung die Bilder bitte anklicken)
Bühne. 1324 wird der Ort in der alten Form mit Bune erstmals erwähnt. Die Kirche ist aber schon 1195
fertig gestellt worden.
Es wird von einer Bauzeit von etwa drei bis fünf Jahren ausgegangen. Eine hölzerne Vorgängerin, wie sie noch vor einigen Jahren
von Fachleuten vermutet worde war, hat es nicht gegeben. Dies ist das Ergebnis einer dendrochronologischen Untersuchung durch
Dr. Karl-Uwe Heusner vom Deutschen Archäologischen Institut Berlin.

Die ursprünglichen Formen der Kirche sind hier besondes gut erhalten. Der Grundriss zeigt die Linien der ältesten Burgkirchen, das
Mauerwerk des Langhauses und die Apsis ist außergewöhnlich stark, die Mauerlöcher an dem Turmeingang im Westen geben ein Bild
davon, wie man die Tür verrammelte, vor allem sehen wir hier noch die Paarweise angeordneten kleinen Basilokafenster, vier im Schiff
und eins an der südlichen Apsiswand. Das Mauerwerk ist rein, die Feldsteine ihrer Größe nach sorgfältig ausgewählt,
ein Zeugnis für das hohe Alter der Kirche.

In dem südlichen Chorraumfenster befindet sich ein kleiner kreisrunder Einsatz, der in buntem Glas ein Bild der Vertreibung aus dem
Paradies enthält, darüber steht der Name des Pastors von Güssefeld, Johann Hemstede, der von 1587 - 1621 dort im Amt war.

Das Taufbecken trägt die Widmung: Taufschale Bühne 1740

Auf dem Turm hingen mal zwei Bronzeglocken. Die eine musste im ersten Weltkrieg abgeliefert werden,
auf ihr stand nur - Erfurt 1854.

Die zweite ist sehr alt, sie stammt aus der katholischen Zeit und zwar aus dem Jahre 1509. In kleinen gotischen Buchstaben trägt sie folgende
Inschrift: dm MCCCCCIM mester clawes backmester van magdeborch


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.

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Diese Seiten wurden von mir im September 2011 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg



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