Die Feldsteinkirche in Wallstawe

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Von Paul Meitz, Binde im März 1999
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Wallstawer Gotteshaus ist eines von sieben verdrehten in der Altmark


Verkehrte Kirche hat den Turm am falschen Ende



Wallstawe. Einem flüchtigen Betrachter der Wallstawer Feldsteinkirche wird die Besonderheit dieses Bauwerkes sicher nicht auffallen. Auch wer die Himmelsrichtung nicht beachtet, bermerkt nicht, daß bei dieser Kirche der Tum an der Ostseite statt der sonst in der Altmark üblichen Westseite steht.
Eine Verkehrtkirche, wie die altmärkische Mundart sagt. Nur sieben der rund 400 Dorfkirchen der Altmark weisen diese Besonderheit auf. Die Gründe für die Bauweise sind nicht bekannt.
Die spätromanische Wallstawer Feldsteinkirche sah in ihrem Ursprung auch anders aus. Ende des 13. Jahrhunderts erbaut, fehlte ihr der Turm. Sie bestand nur aus ihrem breiten Schiff und einem eingezogenen quadratischen Chor. Erst Anfang des 15. Jahrhunderts wurde ihr, mit seinen wenig bearbeiteten Feldsteinen, recht rustikal wirkender Turm erbaut.
Für die flachbogigen Schallöffnungen wurde dabei schon der neue Baustoff Backstein benutzt. Als Dach bekam der Turm sein noch heute vorhandenes hohes Zeltdach.
Warum der Turm aber nicht, wie allgemein üblich, am Westgiebel des Kirchenschiffes, sondern am Ostgiebel des Chores errichtet wurde, wird für immer ein Rätsel bleiben. Dadurch erhielten aber die Wallstawer eine Sehenswürdigkeit und die Historiker ein Problem.

Viele Schnitzereien

Die heutige Ausstattung des Kircheninneren entstand Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Orgelempore
und das verzierte Prospekt der Orgel nehmen die ganze Westseite des Schiffes ein. Beim Kirchengestühl fehlt der sonst übliche Mittelgang. Er wurde durch zwei Seitengänge ersetzt.
Ein großer Triumpbogen
verbindet Schiff und Chor und gibt den Blick auf den hölzernen Kanzelaltar frei. Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet, nimmt er mit seinen seitlichen Durchgängen die ganze Breite des Chorraumes ein. Reich mit zierlichen ornamentalen Schnitzereien versehen, ist er nicht nur sehenswert, sondern vermittelt gleichzeitig einen Einblick in den hohen Entwicklungsstand der damaligen Handwerkskunst.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Wenn Sie mit mir diese Meinung teilen, oder sich auch weiter traditionell dieses Bauwerk erschließen, so lassen Sie sich bitte in der Doppelwirkung einer kleinen Spende als Besucher zählen.

Dieses können Sie tun - in einer Form, wie es nur das Internet bietet - mit Internet-Banking. An Stelle eines Software-Zählers, auf den ich hier bewußt verzichtet habe, zahlen Sie bitte symbolisch Einen Euro auf das Konto der evangelischen Kirchengemeinde zu Wallstawe ein.
Kontonummer: 40........ BLZ:81055555 Sparkasse Altmark West.
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Vielen Dank

Diese Seiten wurden von mir im Mai 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen.
Andreas Schwieger, Apenburg

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