Die Feldsteikirche von Maxdorf

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Von Paul Meitz, Binde im Mai 1997
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Maxdorf. Das Jahr 1283, im welchem die Brüder Balduin und Paridam von dem Knesebeck ihre Einkünfte aus Maxdorf an das Kloster Dambeck verkauften, gilt als die erste urkundliche Erwähnung dieses Ortes. Wie lange vor dieser Zeit schon gesiedelt wurde, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, daß die damals nur aus dem Schiff und der halbrunden Apsis bestehende Wehrkirche beim Verkauf schon vorhanden war.
Abseit der Handelswege gelegen, blieb der Ort aber klein. Alte Schriften sprechen von rund 50 Einwohnern.
Erst die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts prägte deshalb das heutige Aussehen der Maxdorfer Feldsteinkirche. Der 30jährige Krieg war 1648 zu Ende gegangen. Verhältnismäßig schnell erholten sich die Bauerngeschlechter. Bald konnte man auch daran denken, nicht nur die Schäden an der Kirche zu beheben, sondern das Gotteshaus sogar neu zu gestalten. Die alten Lichtschächte wurden zu Fenstern vergrößert. Der Eingang bekam einen Vorbau und das Dach seinen Turm. Gestühl, Altar und Kanzel wurden ausgewechselt, die Empore nebst Holzdecke neu errichtet.

Bibelszenen schmücken Kanzel und Altaraufsatz

Doch im Gegensatz zu der für evangelische Kirchen vorgeschriebenen Schlichtheit wurde in Maxdorf alles farbenfroh bemahlt. Die Bretter der Holzdecke , durch Leisten voneinader getrennt, wurden in Rot, Blau und Gelb leicht getönt und mit Schablonen leicht schwarz ornamentiert. So entstanden die unterschiedlichsten Ornamentbänder. Die Muster für die einzelnen Motive netnahm man Modellbüchern aus dem 16. Jahrhundert.
Heute ist die Deckenmalerei für die Altmark eine Rarität. In dieser Form blieb sie nur noch in der Maxdorfer Kirche erhalten.
Aber auch das Gestühl und die Sakristei bekamen ihre Ornamente, Altar, Kanzel und Empore Bilder aus dem christlichem Leben. Naiv aber aussagekräftig sind die vielen Gemälde. So zeigt der Altaraufsatz die Kreuzigung. An der Kanzel entdeckt man die Evangelisten und an der Empore Motive aus der Passion. Geschickte Handwerker hatten die vielen Gemälde aus der Bilderbiebel kopiert.
Diese volkstümliche Malerei, etwas abfällig als naiv bezeichnet, besticht durch ihre sorgfältige Wiedergabe auch geringster Datails. In klaren Zeichnungen und oft leuchtenden Farben zeugt sie von einer unvoreingenommenen Darstellungsfreude. Ein Augenschmaus nicht nur für die Kirchenhistoriker. Denn wie der Kirchenälteste Werner Schulz (+) berichtet, nimmt unter den Besuchern die Zahl der interessierten Laien seit Jahren zu.
Besichtigungen bitte anmelden bei Herrn Ralf Zeißig, Tel.:039032-98046 - das Blockhaus im Rundling.

An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Wenn Sie mit mir diese Meinung teilen, oder sich auch weiter traditionell dieses Bauwerk erschließen, so lassen Sie sich bitte in der Doppelwirkung einer kleinen Spende als Besucher zählen.

Dieses können Sie tun - in einer Form, wie es nur das Internet bietet - mit Internet-Banking. An Stelle eines Software-Zählers, auf den ich hier bewußt verzichtet habe, zahlen Sie bitte symbolisch Einen Euro auf das Konto der evangelischen Kirchengemeinde zu Maxdorf ein.
Kontonummer: 40........ BLZ:81055555 Sparkasse Altmark West.
Wichtig ! - Geben Sie bitte im Betreff das Stichwort "Internet" an.
Vielen Dank

Diese Seiten wurden von mir im Januar 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

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