Die Feldsteinkirche von Kortenbeck

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Von Paul Meitz, Binde im Juli 1998
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Die Stürme der Zeit hinterließen an der Kortenbecker Kirche viele Spuren

Abendmahl und Heiligen Geist bildlich dargestellt


Kortenbeck. Die spätgotische Feldsteinkirche von Kortenbeck steht an der Zufahrtstraße zu einem Rundling. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde sie als Wehrkirche zum Schutz der Dorfbewohner errichtet. Die Stürme der Zeit, die in den Jahrhunderten ihres Bestehens über sie hinwegzogen, haben an ihren Äußeren sichtbare Spuren hinterlassen. Die Erneuerung ganzer Mauerteile mit den unterschiedlichtsten Baustoffen lassen sogar darauf schließen, daß die Kirche mehrere größere Schäden verkraften mußte. Ob Kriegsfolgen oder der Zahn der Zeit dafür verantwortlich waren, ist heute nicht mehr zu sagen. Erkennen läßt sich daran aber, daß die Kortenbecker stets treu zu ihrer Kirche standen.

Regenwasser setzt der Kirchenmauer zu

Jetzt stehen wieder größere Renovierungen an. Der westliche Stützpfeiler senkt sich. In der Kirchmauer ist dadurch schon ein breiter Riß entstanden. Das vom undichten Dach eindringende Regenwasser vergrößert noch den Schaden. Eile tut Not. Pastor Donald Molin setzt dabei auf die Dorferneuerung und seine Kortenbecker Gemeinde, die ihre Kirche bisher nicht in Stich ließ.
Im schlichten Innenraum der Kirche ist die Deckenausmalung sehenswert. Im 18. Jahrhundert als Schablonenmalerei entstanden, ist sie durch umfangreiche Renovierungen kaum noch als solche zu erkennen. Auffallend sind ihre klaren bildlichen Aussagen, die von der sonst üblichen Rankenausmalung abweichen. So entdeckt man eine Taube. Im Konzil zu Kostantinopel Anno 536 wurde dieser Vogel offiziell als Symbol des heiligen Geistes bestimmt.

Taube ist seit dem Jahr 536 Symbol

Nach der christlichen Lehre ist der Heilige Geist die dritte Person in Gott, die von Vater und Sohn ausgeht. Zu Pfingsten wurde der Heilige Geist auf die Apostel herabgesandt und der Kirche von Christus für immer zugesagt.
Weizenähren, Weintrauben und Kelch sind die Attribute des Abendmahls. Es ist ein Sakrament, das auf das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Gefangennahme zurückgeht.
Nach katholischer Auffassung werden beim Abendmahl Brot und Wein in die Substanzen von Leib und Blut Jesu verwandelt. Nach lutherischer Auffassung sind dagegen Leib und Blut Jesu, ohne Verwanlung, in Brot und Wein gegenwärtig.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.

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Diese Seiten wurden von mir im Juni 2008 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

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