Die Geschichte der Klädener Feldsteinkirche liegt im Dunkeln / Gotteshaus
wurde vier Jahre lang renoviert / Einweihung 1980
Kläden. Obwohl der wendische Ort cloden, das heutige Kläden,
schon im Jahre 1283 urkundlich erwähnt wird, ist über die Geschichte
seiner spätromanischen Kirche heute kaum noch etwas bekannt. Wie sich die
heutige Kantorin Sabine Noetzel noch erinnert, wurden alle alten Aufzeichnungen
1945 verbrannt.
In diesem Schicksalsjahr bekam das Pfarramt eine Einquartierung.Mangels Brennmaterial
benutzten die Soldaten die Schriftstücke aus dem Archiv zum Heizen der
Öfen. Eine Zeit, an die auch sich Noetzel heute nur noch ungern erinnert.
An die jüngste Geschichte ihrer Gemeinde, besonders die Jahre zwischen
1976 und 1980, denkt sie dagegen gern zurück. In dieser Zeit fiel die letzte
große Kirchenrenovierung. Aber auch gleichzeitig der Beginn einer wachsenden
Gemeinschaft in der Gemeinde.
Was sich schon in den Jahren davor immer deutlicher abzeichnete, trat 1976 schließlich
ein. Die Kirchenbänke, selbst der Altar und die Kanzel, waren den Holzwürmern
zum Opfer gefallen. Eine weitere Benutzung war nicht mehr zu verantworten. Eine
Erneuerung widersprach aber die leere Kirchenkasse. Was tun ?
Mit dieser Frage wurde nicht nur die Geburtsstunde einer Kirchenmodernisierung,
sondern gleichzeitig auch das Zusammenwachsen der ganzen Gemeinde eingeläutet.
Basare, Spenden und Sammlungen sorgten bald für den finanziellen Grundstock.
Eigenleistungen der Gemeindemitglieder taten ein Übriges. Die Erneuerung
des Kircheninneren konnte in Angriff genommen werden. Alle nicht mehr zu gebrauchenden
Teile wie Bänke, Altar und Kanzel wurden entfernt. "Da unter
den Bänken der Kirchenboden aus purem Sand bestand, hatten wir bald einen
der größten Buddelkästen", erinnert sich die Kantorin
Sabine Noetzel heute.
Die Kirchenarchitektin Dora Kleemann aus Berlin konnte für die Gestaltung
des Innenraumes der Kirche gewonnen werden. Aus ihrem Entwurf stammt auch das
heutige Altarkreuz. Das Fenster über dem Altar, eine mit einem übergroßen
Zeigefinger in Richtung Kreuz weisende Hand, entwarf der Berliner Künstler
Chistian Richter.
1980 waren alle Arbeiten vollendet. Die Kirche wurde feierlich eingeweiht.
Es entstand ein moderner, in seiner Schlichtheit an die ersten Jahrzehnte nach
der Reformation erinnernder Kirchenraum. Wo einst harte, unbequeme Holzbänke
oft sogar das Sitzen schon zur Buße gestalteten, laden jetzt bequeme Polterstühle
zur Andacht ein. Der schlichte Altarraum lenkt den Blick nur auf das Wesentliche.
Keinerlei Verzierungen verführen die Gedanken zum Abschweifen.
Eine Raumgestaltung, die sicher viele Befürworter, aber bestimmt auch Gegner
hat, und die man sicher nicht hinter den alten spätromanishcen Kirchenmauern
vernutet.