Die Feldsteinkirche von Buchwitz

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Von Paul Meitz, Binde im Juni 1999
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Wandbild über dem Portal steckt voller Rätsel



In Buchwitz schwebt ein Taufkörbchen


Buchwitz. Mit seiner gegen Ende des 14. Jahrhundert errichteten, nur aus Schiff und Apsisbestehenden Feldsteinkirche hatte sich Buchwitz zum Kirchdorf entwickelt.
Wann der Ort aber erstmals besiedelt wurde, konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden.
Alte Überlieferungen wissen aber zu berichten, daß Buchwitz während der Zeit des 30jährigenKrieges zur Wüstung wurde. Ob Kriegshandlungen oder die in den Jahren 1626 bis 1636 und 1639 bis 1640 in der Altmark wütende Pest der Grund dafür war, wird für immer im dunkelbleiben
Auch den genauen Zeitpunkt einer Neubesiedlung konnt bisher noch nicht ermittelt werden.Nimmt man aber die kleine Kirche als Zeitmesser, so war das Dorf gegen Ende des 17. Jahrhunderts schon wieder so stark gewachsen, daß eine umfangreiche Restaurierung derKirche durchgeführt wurde. Die Fenster und das Portal wurden verändert, und auch das Kircheninnere weitgehend umgestaltet.
Der Altaraufsatz entstand und vermutlich auch die Wandmalereiüber dem Portal. Eine Darstellung, die voller Rätsel steckt.
Mehr als hundert Jahre älter ist aber die Wandmalerei über dem Triumphbogen, der Schiffund Apsis miteinander verbindet. Zwei Engel im Stil der Spätgotik halten darauf den Kopfeines Löwens, das Symbol des Evangelisten Markus. Auch die weiteren Darstellungen entsprechen dieser Zeit.

Fachwerkturm von 1780

Sehenswert, und für die Kirchen der Altmark wohl einmalig, ist eine kleines Taufkörbchenmit einem mit reichem Schnitzwerk versehenen herzförmigen Bügel. Es schwebt unter der Deckedes Kirchenschiffes, um bei Bedarf, an einem Seil herabgelassen, die Taufschüssel zu tragen.Es entstand vermutlich im 17. Jahrhundert zusammen mit dem Altaraufsatz. Der Grund dürftefür immer ein Rätsel bleiben. Mit dem im Jahre 1780 vor den Westgiebel gestelltenFachwerkturm veränderte sich das Aussehen der kleinen Kirche grundlegend. Daß seineProportion zur Kirche etwas zu klein geriet, stört heute keinem mehr.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.



Diese Seiten wurden von mir im Januar 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

Hier geht es weiter zum Rundgang um die Kirche
Aus dem Leben des Pastors Nilolaus Seidel - im Amt 1681 bis 1703 von Fritz Lange
Fotos vom der Kanzel
Fotos vom Altar
Aus der Chronik von Buchwitz
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Der Grabstein des Ackersmann Hans Joachim Bindemann 1787 - 1848 (von Ulf Lange)

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