Die Feldsteinkirche von Barnebeck

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Von Paul Meitz, Binde im September 1997
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Barnebecker Dorfkirche hat ihren Ursprung im 12 Jahrhundert

Wein, das Blut Christi und Symbole des Glaubens



Barnebeck. Dorfkirchen erzählen die Geschichte ihres Dorfes. Betrachtet man die Barnebecker Feldsteinkirche, so kann der Ort auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Zur Bauzeit um das 12. Jahrhundert zum Bistum Verden gehörend, entstand sie als einteilige, rechteckige Wehrkirche. Wann ihr erster größerer Umbau erfolgte, ist unbekannt. Es muß aber eine Zerstörung der Kirche vorausgegangen sein, da große Teile des Mauerwerkes erneuert wurden. Bei diesem ersten Umbau wurde vermutlich die Kirche auch um die Apsis und den Glockenturm erweitert. Das Durchbrechen der Giebelwände für den Triumphbogen der Apsis und den Turmeingang machte eine Stabilisierung der Wände mit schrägliegenden Stützpfeilern erforderlich. Im 18. Jahrhundert entstand ein aus Ziegelsteinen errrichteter separater Aufgang zur Empore. Ein Aufbau, der sich nicht so recht in das Gesamtbild der Kirche einfügt.

Rustikale Weinstube

Um 1904 erfolgte der nächste größere Umbau. Die Fenster wurden vergrößert, die Eingänge zum Kirchenschiff und zur Empore verschlosssen und in den Turm
verlegt.Gleichzeitig wurde der Turm mit einem Fachwerk-Ausatz für den Glockenstuhl versehen
Betritt man heute die Kirche durch den Turmeingang, so gibt ein großer Triumphbogen den Blick auf eine mit Weinranken verzierte Apsis frei.
"Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende", steht in großen Lettern auf dem Triumphbogen.
Das Schlußwort aus dem Missionsbefehl Jesu an seine Jünger zur Verbreitung der christlichen Lehre. Nachzulesen im Matthäus-Evangelium, Kapitel 28.
Denkt man aus der Apsis den schlichten Altar weg, so könnte ein mit der christlichen Lehre nicht Vertrauter diese für eine rustikale Weinstube halten. An den Wänden Weinranken mit Trauben, wohin das Auge schaut. Doch Wein und Brot symbolisieren im christlichen Glauben das Blut und den Leib Christi. Sie sind deshalb auch Attribute des heiligen Abendmahls.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Wenn Sie mit mir diese Meinung teilen, oder sich auch weiter traditionell dieses Bauwerk erschließen, so spenden Sie bitte.



Diese Seiten wurden von mir im Januar 2002 und Juni 2008 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

Hier geht es weiter zum Rundgang um die Kirche


Fotos vom Innenraum der Barnebecker Feldsteinkirche

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